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Foto oben: Ehrengäste beim Neujahrsempfang
 
Bürgerempfang zum neuen Jahr / Januar 2019 im Dorfzentrum
 

Neujahrsansprache 2019 mit Jahresrückblick 2018 von Bürgermeister Roland Haug
Es gilt das gesprochene Wort …

Liebe Besucher, verehrte Gäste,
das neue Jahr ist bereits einige Tage alt, und ich hoffe sehr, dass Sie gemeinsam mit Ihren Familien, Freunden und Bekannten die zurückliegenden Feiertage angenehm verbracht haben. Gut angekommen in 2019 und im Guten - heute hierher - gekommen sind Sie jedenfalls. Die Musikkapelle Hoßkirch hat für Sie schon ein Klangvolles aufgetischt. Woanders im Lande und insbesondere in Italien tischt man zum neuen Jahr mit Linsensuppe auf. Die Linsen sollen angeblich den Geldbeutel des Speisenden mit reichlich Kleingeld füllen. Wir, hier bei uns, schreiten lieber auf anderem Weg und stellen Glück und Mut vor den Geldbeutel. August Heinrich Hoffmann von Fallersleben hat nicht nur unsere Nationalhymne, sondern auch mehrere Neujahrslieder gedichtet. Ein paar Verse daraus haben, wie ich finde, nichts an Aktualität verloren:

"Das alte Jahr vergangen ist,
Das neue Jahr beginnt.
Wir danken Gott zu dieser Frist,
Wohl uns, dass wir noch sind!
Wir sehn aufs alte Jahr zurück
Und haben neuen Mut:
Ein neues Jahr, ein neues Glück!
Die Zeit ist immer gut.
Ein neues Jahr, ein neues Glück!
Wir ziehen froh hinein.
Denn vorwärts! vorwärts! nie zurück!
Soll unsre Losung sein."

Ihnen hier in Hoßkirch ein herzliches Willkommen im neuen Jahr. Ich wünsche uns allen, dass wir Belastendes aus dem alten Jahr hinter uns lassen können und im Sinne Hoffmanns mit zuversichtlichem Blick nach vorn schauen. Prosit Neujahr.

Meine sehr geehrten Damen und Herren!

Heute, vor genau zehn Jahren, am 20. Januar 2009, trat in den USA Barack Obama als 44. Präsident der USA an. Und heute hier in unserem Ländle, am 20. Januar zwei null 19, spricht Roland Haug zum mittlerweile fünften Mal als Ihr Bürgermeister beim Neujahrsempfang. Welt- und Kommunalpolitik möchte ich aber fein säuberlich trennen. Auch liegt es mir fern, mich als schwäbischen Obama zu erklären. Jedoch möchte ich einen Blick zunächst außerhalb der Heimat gerichtet dennoch wagen – und stelle fest: wie auf Rosen gebettet sieht es da nicht aus. Ich erwähne an dieser Stelle exemplarisch die neue "America-First-Politik", die möglichen Folgen des Brexits für unsere Märkte und die Uneinigkeit der Europäischen Union in vielen politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fragen.

"Deutschland – Land der Ideen" – Sie kennen vielleicht noch diese Formulierung vom damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler? Eine gute Idee in dem Sinne ist es jedenfalls nicht, im Abgas-Skandal nur wenig Toleranz für die vielfach betrogenen Autofahrer aufzubringen, hingegen im Weichspülgang gegen die Verursacher vorzugehen. Die Materialprobleme bei der Bundeswehr ignoriere ich einfach mal, und die Kostenexplosion um mehr als 100 Prozent bei der milliardenschweren Hamburger Elb-Philharmonie haben wir fast schon wieder vergessen. Vom Berliner Flughafen soll an dieser Stelle erst gar nicht gesprochen werden. Den sensiblen Blick auf den Schutz personenbezogener Daten verstehe ich einerseits. Unverständlich bleibt für mich dagegen die neue Datenschutz-Grundverordnung. Von dieser ungeniert werde ich dennoch in der Öffentlichkeit weiterhin Ihren Namen rufen und mit beispielsweise "Guten Morgen Frau Meier" und "Hallo Herr Müller" grüßen - auch wenn es schon Verbotsäußerungen dahin gehend gibt, weil die Metzgereiverkäuferin einer Kundin im Ladenraum namentlich zugelächelt hat. Ich für mich stelle fest: Eigentlich müsste man doch den Datenschutz vor solch' Regelungen schützen!

Ob bei all diesen Vorgängen der etwa Klimawandel dahinter steckt? Naja, wohl eher ein Gesellschafts- oder Wertewandel. Darum genießen wir viel lieber in Erinnerung den Jahrhundertsommer, mit dem wir letzten Jahres beschenkt worden sind. Wir erinnern uns sowieso gerne an den 2018er Hoßkircher Sommer, Frühling, Herbst und Winter. Und in diesem positiven Sinne wagen wir heute vorausschauend den Hoßkircher 2019er Blick.

Insofern dürfen Sie, meine Damen und meine Herren, gespannt sein auf den Mix zwischen "was war" und "was kommt". Sehr gerne und traditionsbewusst zum heutigen Bürgerempfang stelle ich Ihnen diesen bilanzierend nun vor. Angedachte Vorhaben und Perspektiven für unsere Gemeinde schließe ich dabei ein.

Mit der Befreiung von Kindergarten und "Schultes absetzen" läuten unsere Narren am Gompigen Donnerschdig die fünfte Jahreszeit ein – sechs Tage lang haben d´Hex und dr Bär in da Gmoind das Saga. Dem lange noch nicht genug: Zum "silbernen" Narrenvereinsjubiläum wird mit großem VAN Regionentreffen hier gefeiert und das närrische (Sagen) Feiern geht beim 2020er Jubiläumsakt noch früher, noch länger, und wohl noch kräftiger.

In Jubiläumsstimmung ist der Hoßkircher Dorfladen bereits schon jetzt, denn 10 Jahre sind es nunmehr, dass für unsere Bürger Einkaufsmöglichkeiten und damit die Grundversorgung im Ort besteht. Machen wir uns bewusst: wenn dies' Angebot mal nicht mehr wär, man würd' schnell merken, was fehlt und wo es fehlt. Ein Dorfladen ist nämlich viel mehr als nur ein Supermarkt. Er ist ein Treffpunkt, ein Ort der Begegnung hier in Hoßkirch. Auch in diesem Bewusstsein läuten wir gerne die nächsten 10 oder, besser, zwanzig Jahre herbei …

… und kommen, nach Adam Riese zusammengerechnet, auf 30 Jahre. Genauso lang, wie Hoßkirch und Mauchamps ihre Gemeindepartnerschaft unterhalten. Im Juli feierten wir gemeinsam das Jubiläum sehr ausgiebig in unserem Ort und stellen fest: die Menschen beider Gemeinden erfüllen diese Partnerschaft bis heute mit Leben und mit einem regelmäßigen Austausch und Miteinander. Man darf, nein, man muss ein solches schon auch als eine großartige Entwicklung und Zusammenführung angesichts der trennenden dunklen Geschichte im Zweiten Weltkrieg sehen. Wir würden uns wünschen, dass eine neue, junge Organisations-Riege heranwächst, damit diese Verbindungen weitere 30 Jahre und länger gedeihen.

Herr Norbert Lins, Mitglied des Europäischen Parlaments, hat dieser Veranstaltung hier bei uns beigewohnt, ebenso wie August Schuler, Mitglied des Landtags. Unsere Gemeinde wurde im Jahresverlauf auch von weiteren Politikprominenten besucht, wie von den Bundestagsabgeordneten Axel Müller und Benjamin Strasser. In den Arbeitsgesprächen haben wir auch Tacheles geredet und die Delegierten u.a. auf die unglückliche Verkehrssituation im Ort aufmerksam gemacht und auch auf die fehlenden Radwege.

Immerhin entstand ein neuer Geh-Weg in der Sonnenhalde, welchen die Gemeinde allerdings selbst gebaut und finanziert hat. Doch das will ich gerne ins Bewusstsein rücken, weil für uns alle die Verkehrs- und natürlich Allgemeinsicherheit ein Thema ist und bleiben wird. Ableitend daraus darf ich in ihrem Engagement die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr und die Mitglieder der HvO (Helfer vor Ort) hervorheben, die 365 Tage und 365 Nächte im Jahr in Bereitschaft – für Sie - stehen. Da heißt es, weiter in Ausstattung und Technik zu stecken, um stetig wachsenden Anforderungen gerecht zu bleiben. Die Fortbildung wie Ausbildung gehören dazu; und schön zu sehen: am Nachwuchs auch Dank der eifrigen Jugendfeuerwehr fehlt es nicht.

Und nun zum Nachwuchs mit Blick auf unsere Klein(st)en in unserer Gemeinde. Die Spielplätze sind ein wichtiger Treffpunkt für Mädchen und Buben mitsamt ihren Familien. Hier können sie (die Kleinen) sich austoben. Unsere Gemeinde investiert in neue Spielgeräte am See und zudem werden wir ein solches in Ob den Gärten tun, damit auch da attraktive Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeit wiederbelebt werden.

Eine spielerisch einladende Ausstattung haben wir bereits im Kinderhaus geschaffen! Eine breite Palette an Angeboten und qualifiziertes engagiertes Personal tragen dazu mit bei. Gerade doch für unsere Kleinen und unsere Familien(freundlichkeit) unterhalten wir die(se) Kindertagesstätte mit diesem hohen Qualitätsmerkmal. Erziehung und Bildung ist für uns ein Kernelement der Daseinsvorsorge. Und Daseinsvorsorge lässt sich niemals nur betriebswirtschaftlich bewerten. Unser Grundsatz "kurze Beine, kurze Wege" gilt hier auch weiterhin.

Symbolisch hat sich dort auch der Storch eingenistet. Im vergangen Jahr wurde das Storchennest aufs Kinderhausdach um- und aufgebaut. Bedarfsbedingt und der angedachten wie erforderlichen Neukonzeption gerecht werdend, darf ich Ihnen hier sagen, dass wohl früher oder später auch ein Um- oder Anbau unseres Kindergartens anstehen wird. Wobei wir damit schon bei einem weiteren Thema "Bauen" wären, dem hiesigen Wohnbau.

Kommunale Bauplätze gibt es in Hoßkirch derzeit nur noch einen und der ist so gut wie schon vergeben. Überlegungen, Gespräche und Planungen zu möglichem zukünftigem Bauland haben wir aufgenommen. Wir wollen den Hoßkirchern und auch den nach Hoßkirch Wollenden künftig einige Bauplätze anbieten. In Anbetracht eines umfangreichen Bebauungsplanverfahrens hoffen und danken wir im Voraus für eine einfache und klare Verfügbarkeit und Bereitstellung an Grundstücken.

Leider versäumt worden in früherer Vergangenheit ist es, die Bedingungen für unsere Betriebe hier vor Ort zu verbessern, so dass Unternehmen bleiben und auch, dass neue Unternehmen sich bei uns ansiedeln können und wollen. Dafür haben wir mit dem Verfahrens- und Satzungsbeschluss "Gewerbegebiet Hoßkirch Ost" den entscheidenden Schritt nun gemeistert. Und es ist uns gelungen, bereits das besagte Grundstück im Gewann "Kirchbühl" zu erwerben. In den nächsten Jahren wird es unsere Aufgabe sein, die Infrastruktur mit Erschließung zu schaffen.

Eine weitere notwendige gemeindliche Aufgabe – hier: Straßenbeleuchtung und Wasserversorgung - ist einstmals mehr oder weniger hinausgezögert worden. Die Vorstellung, wenn hier tatsächlich die Lichter ausgehen, ist äußerst unschön, und wenn das Wasser ausbleibt, erst recht; noch gelinde ausgedrückt. Und jetzt stehen wir, Verwaltung und Gemeinderat, in der Verantwortung. Und wir, wer auch sonst, stellen uns im heute dem auch, in dem wir teilweise bereits energieeffiziente LED Leuchten eingesetzt haben und wir in Kooperation mit den Stadtwerken Bad Saulgau nach und nach das komplette Stromnetz und letztlich auch die Einzelstraßenleuchten erneuern. In Hoßkirch jedenfalls wird´s nicht dunkel ´werden.

Es mag für Sie vielleicht widersprüchlich klingen wenn ich sage, wir haben die Wasserversorgung optimiert. Nach betrieblichen Ausfällen in 2018 sind Sie bedauerlicherweise schon gleich zu Beginn des neuen Jahres 2019 mit einem Wasserstop überrascht worden. Lassen Sie es mich aber mit einem anderen Gut-Beispiel belegen: Über den Zweckverband Wasserversorgung Hundsrücken wurden über 1,4 Millionen Euro in die Erneuerung der Wasserleitung vom Hochbehälter Heratskirch bis zum Pumpwerk Königsegg investiert. Die neue Leitung wird insbesondere die Trinkwasserversorgung und zudem noch die Löschwassersituation in Hüttenreute, Milpis, Sandhaus und Watt nicht nur sicherstellen, sondern deutlich - und endlich - verbessern. Auch in Hoßkirch haben wir unsere Hausaufgaben rund um die Wassereinrichtungen und das ganze Versorgungsnetz gemacht; in Aufzählung die Fertigstellung der Druckerhöhungsanlage, die elektrisch- hydraulische Installation Hochbehälter, das Reinigen und Lösen mineralischer Ablagerungen in der Trinkwasserleitung. In der Liste aber jetzt mal einen Punkt, obwohl die künftigen Arbeitserfüllungen im Bereich Wasser - wie bei unserer Beleuchtung - so oder so nie enden und auf alle Fälle weiterhin viel Zeit und unseren Arbeitseinsatz beanspruchen wird.

Im übertragenen Sinne entsteht aus Wasser auch Energie. Solch Energie in anderer Form, die wir für die Arbeiten hier im Ort bedürfen und Energie, die in vorbildlicher Weise unsere Vereine darbringen. Im meist ersten Quartal eines jeden Jahres finden immer die Wochen der Generalversammlungen statt. Ich möchte "entlastend" dem Tagesordnungspunkt schon vorgreifen und Ihnen bestätigend zurufen: Es passt! Und darauf möchte ich noch die Feststellung geben, gerade unsere Vereine sind es, die der Gemeinde das Leben einhauchen.

In ebenso gelebter Zusammenarbeit Gemeinde mit Vereine und Einrichtungen konnte wieder ein tolles Hoßkircher Ferienprogramm auf die Beine gestellt werden, was allseits gut angenommen wurde. Und soviel kann ich schon versprechen: Während den Sommerwochen dürfen sich die Mädchen und Buben auch im Kommenden über bunte, vielseitige Angebote erfreuen.

Freuen durften sich die Fußball-Fans allerdings nur vor Ort: Denn bei der Fußball WM im letzten Jahr blieb aus deutscher Sicht die Feier aus, jedoch ganz anders unsere SVH-Kicker; sie stiegen dafür gleich doppelt auf.

Die Ü50 Rüstig-Rentner, mittlerweile sie überall kennt'mer.

Veranstalter und Besucher wurden beim Seefest mit rundum gut' Speis und Trank beschenkt,
und die Musiker haben stets darauf geachtet, dass sich Schultes Haug beim Ausschank nix verrenkt.

Oh ja, unser Musikverein in der Tat ein Mehrfachgenie:
ein Jahr ohne Konzert, wir wünschen nie.

Genauso beim Brauch des Funken abbrennen,
traditionell, wie schön das hiesige Maibaum stellen.

Mein Respekt den Weihnachtsdorf-Ausrichtern, denn es war famos,
auch bei der Gemeindeseniorenadventsfeier ist immer ziemlich was los.

Die Schrillen Fehlaperlen machten bei Schwäbische Comedy das Dorfzentrum voll,
und sicher im Herbst, wenn Kabarettist Uli Böttcher kommt, wird's wieder richtig toll.

Nun aber Schluss mit Spontankurzreim,
ich schenk den Zuhören nun ‚trockenes' ein:

Die Streupflichtsatzung, Gebührenordnung, Obdachlosen- und Flüchtlingsunterbringungssatzung, neue Polizeiverordnung, die wurden in den zwölf Gemeinderatssitzungen, einer Informationsfahrt, drei Ausschuss-sitzungen und insgesamt 88 Tagesordnungspunkten einfach, salopp gesagt, so zwischenreingeschoben.

Schieben Vorsicht! Schon gar nicht über den Boden, denn das macht Kratzer. Was dieser, gemeint der Boden hier drinnen, her-macht: ein schönes Bild! Unser renovierter Hallenparkett nämlich sorgt für eine weitere Glanzfrische in unserem schmucken Dorfzentrumstadel. Bessere weichere Stühl' die dürften auch mal sein; wir gucken, was wir dafür in den laufenden Haushalt eingestellt bekommen. Weiter geht es dann noch in der Küche, denn hier ging altersbedingt schon manch an Einrichtung zu Brüche.

Ein anderer Bruch', jüngst im Großen: Der Bund ist nach dem Grundgesetz dafür verantwortlich, die für die Grundversorgung notwendigen Rahmenbedingungen zu sorgen. Und dazu gehört nun mal der Ausbau der technischen Infrastruktur, sprich Internet. Und weil er das aber nicht tut - dieses wichtige Aufgabenfeld ist in unserem Land privatisiert - sind nun wir in den Kommunen gefordert. Hoßkirch wird in den nächsten Jahren viel Geld in die Hand nehmen müssen und viel Aufwand betreiben, um die Breitbandversorgung über die Gesamtgemeinde auszubauen.

Schnelle Internetverbindungen auch bei uns werden in Zukunft immer noch wichtiger werden. Die Datenmengen werden immer größer. In dem Zusammenhang sehen wir auch die Dringlichkeit des Ausbaus der mobilen Datenübertragung, der kommen soll und muss. Zudem möchten wir ein frei zugängliches WLAN Netz im Bereich öffentlicher Plätze aufbauen.

Mächtig Zündstoff steckt hierzulande in Sachen Kies und Kiesabbau – wenn man so liest. Ich zitiere Überschriften aus verschiedenen Pressemeldungen, die da lauten: "Nein zum Kiesabbau! Widerstand gegen Kiesabbau! Erweiterung kategorisch abgelehnt! Unzumutbar für Natur und Bevölkerung!". Sie alle wissen, auch Hoßkirch sitzt mittendrin, denn von 56 Hektar ist im Wagenhart in ferner oder doch schon naher Zukunft die Rede. Wir setzen statt auf Emotionen viel mehr auf Sachlichkeit und Transparenz, stellen dabei aber auch unverkennbar unsere Bedingungen. Im Gemeinderat wurde wiederholt die Thematik aufgegriffen, unseren Bürgerinnen und Bürgern dabei Möglichkeiten einer offenen Fragerunde und Mitsprache gegeben.

Gefragt hat sich mancher anderweitig: Musste diese Baustellengroßumleitung sein? Gefragt haben sich gewiss nicht weniger: Musste diese Umleitungsschelte wegen der Großbaustelle denn sein? Beim umfangreichen und dringend erforderlichen Sanierungsprojekt Kanalisation Königseggwalder Straße sind 1,1 Millionen Euro aufgebracht worden. Diese Maßnahme kommt uns allen zu Gute. Und alle im Ort profitieren mit, erst recht auch von den stolzen, ja, einmaligen 80 Prozent an Fachfördermitteln, die wir auf dieses Projekt haben zugesprochen bekommen. Und wenn wieder mal Baumaßnahmen mit Beeinträchtigungen, Umwege und Lärm verbunden sind, dann sehen Sie es einfach mit Verständnis, ja, gar mit Freude und mit Gewinn im Ergebnis.

Als Gewinnbringend und Freude erweckend sehen wir jederzeit unser Seebad. Auf den neuen gefälligen Bau gab's den neuen Betreiber, dazu die schönen Sonnenwochen samt den gemütlichen Einkehrrunden. Und die Eberhart'schen Sonntagsbrunch-Angebote sowie lauten "Pommes fertig"-Rufe haben sich längst über die Gemeinde hinaus herumgesprochen. Unser "Hockisee" ist wieder zu dem geworden, wie wir ihn kennen und poussieren, nämlich als "die" beliebte(ste) Bade-, Natur-, Erholungs- und Freizeitstätte.

"Die Erfüllung eines Wunsches zieht immer einen neuen Wunsch nach sich", das wusste nicht nur der Schriftsteller Michael Ende (1929-1995), das wissen auch die Hoßkircherinnen und Hoßkircher. Eine nicht nur deshalb logische Konsequenz war und ist: auf eins kommt zwei, sprich, nach Bauabschnitt I folgt der
Seebad-BA II.

Es ist auch an der Zeit geworden, meine Damen, meine Herren, und nach 40 Jahren dürft und sollte, ja, musste es auch sein. Doch warum muss "eiser Insele" denn auch mit weg? Nicht alles was sich später als richtig und sinnvoll erweist, stößt von vornherein auf Beifall. Als vor 20 Jahren die Endstufe zur Einführung der Europäischen Währungsunion in Kraft trat und damit der Weg in den Euro geebnet war, gab es zahlreiche Kritiker und Skeptiker. Später, während der Finanzkrise, schien es sogar, als sollten sie nachträglich Recht behalten. Doch die Welt der Lira, Schilling und Peseten – sie ist Geschichte, und davon profitieren nicht nur Urlauber, sondern vor allem Unternehmen. Das zeigt: Lassen Sie uns für das Richtige ringen, auch wenn es aktuell vielleicht noch nicht populär ist. Jedenfalls sind wir alle noch immer einer Meinung: "Hoßkirch am See, s'isch oifach oder dann no meh schee".

Ein kluger Mensch hat einmal gesagt: Das Wörtchen "zu" ist von Übel, wie zum Beispiel zu heiß, zu kalt, zu jung, zu alt, zu früh, zu spät. Es gibt nur zwei Ausnahmen, bei denen es sich positiv auswirkt, und die heißen: zu Tisch und zu Bett.

Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren, verehrte Gäste, hätten wir nun ‚das' geglaubt, dann hätten wir vor Monaten nicht schon den Grundstein für eben diesen Seebad Bauabschnitt zwei legen und schon gar nicht die neue SEEzeit errichten können, geschweige denn in eine energieeffiziente Straßenbeleuchtung investieren und wir hätten immer noch Kanal- und andere Defizite in der KaWalder Straße und anderswo. Warum?

Weil eine Kommune, eine Gemeindeverwaltung und ein Gemeinderat, eine dritte sehr positive Ausnahme bei dem Wörtchen "zu" machen muss: Denn keineswegs von Übel ist ein "Zu-schuss"!

Gerade und dank dieser willkommenen Zuschussgelder konnten wir die Projekte umsetzen und viele Vorhaben anstoßen. Und unter einer soliden Finanzverwaltung verstehe ich eben auch, Fördertöpfe beherzt anzuzapfen und konsequent für unsere Vorhaben daraus abzurufen. Nicht nur diesbezüglich, sondern allgemein zu unseren kommunalen Finanzen gesagt: die Gemeinde ist und war nie reich, Sie wissen das. Doch kann ich für die in unserer Verantwortung geführten Jahre selbstbewusst behaupten: Mir hond eisern Haushalt im Griff! Wir wissen aber auch um die weiteren nicht einfachen Herausforderungen und hohe Hürden und gehen sie beherzt an.

Wenn einen der Kaffeedurst überfällt, soll es möglichst schnell gehen! Deshalb hat Nestlé vor rund 90 Jahren mit Nescafé den Instantkaffee auf den Markt gebracht, und seitdem braucht es nur noch etwas heißes Wasser, damit der Kaffee in der Tasse dampft. Na gut, beim Bauablauf der Außenanlagen am See habe ich schon mal das stille Gefühl, dass es hier nicht ganz so schnell dampft. Aber die Dringlichkeit der Sache steht außer Frage. Außerdem geht es auch nicht darum ‚ob' hier etwas getan wird sondern ‚dass' wir es tun.

Einem weiteren Projekt machen wir schon jetzt richtig Dampf: beim Bahnhaltpunkt Hoßkirch-Königsegg! Ein für unsere Gemeinde und die hiesige Region starkes und, wie ich find, auch bedeutendes Projekt. Konkretes und Baupläne dazu sind – und das parallel zu all den aufgezählten Vorhaben – schon ausgearbeitet und das Plangenehmigungsverfahren bereits beantragt. Sie sehen, wir fahren nicht Schritttempo; wir drücken aufs Gas.

Seit 1875 hat bei uns im Ort die Eisenbahn eine Tradition und es ist wieder an der Zeit, dass der Zug nach Jahrzenten nicht nur vorbei rollt, sondern auch endlich hier wieder anhält! Dem aber nicht genug, denn mit frischen Infostelen draußen beim Bahnhof und drinnen am Dorfzentrum polieren wir die Hoßkircher "Altstadt"-Geschichte auf, ein Hingucker und belebendes Prestige-Objekt für alle. Freuen wir uns darüber.

Gerade vor ein paar Wochen haben die Weltmeisterschaften im Schach stattgefunden. Sie haben das nicht zufällig beobachtet – und vielleicht einen Teil davon im Fernsehen oder online verfolgt? Ich für meinen Teil finde es immer wieder extrem spannend zu sehen, mit welch höchster Konzentration und mit welch strategischem Blick die Herren beim Schach ans Werk gehen. Da sitzt jeder Gedanke. Und manifestiert sich im nächsten Zug. Dass das Ganze dann auch noch unter Zeitdruck stattfindet, macht es umso faszinierender. Ähnlich wie beim Schach haben auch in unserer Gemeinderatsrunde ab und an die Köpfe geraucht. Mit hoher Konzentration und hoher Präzision wollen wir die Zukunft unserer Gemeinde "siegreich" lenken. Denn wir wollen weiterhin in dem Maße für Sie eintreten, wie das bislang passiert ist – und darüber hinaus den Anforderungen der Zukunft gerecht werden.

Damit uns das gelingt haben wir, wie Sie hören konnten, bereits vieles umgesetzt und einige Dinge angestoßen. Das letzte Jahr lief doch ganz wunderbar. Aber beim Schach reicht ein guter Start ja auch nicht, um die Partie zu gewinnen. Wir wollen also weitermachen, dranbleiben und jeden einzelnen Zug richtig setzen. Seien Sie dabei, meine Damen, meine Herren. Übrigens freuen wir uns immer über Ihre Rückmeldung und sowieso immer über Unterstützung. Hier gibt es viele Möglichkeiten für Sie mitzumachen.

Ich möchte mich deshalb von Herzen bei allen bedanken, die ihren Beitrag zur Stärkung der Lebensqualität und zur Weiterentwicklung von Hoßkirch geleistet haben. Und ich möchte Sie bitten und dazu ermuntern, auch im Kommenden dabei zu bleiben. Ein Entscheidendes liefern die Vereine, Kirche, Institutionen und Betriebe. Danke! Weiter so! Und schön auch, dass Sie heute hier sind. Gerne rufe ich Ihnen ein Hallo und meine besten Wünsche zu. Namentlich in Stellvertretung für die Feuerwehr - Kommandant Jürgen Kästle, für den Musikverein - Benjamin Benz, für die Landfrauen -Monika Ermler, den Sportverein - Marcel Stier und Rainer Lange, den Narrenverein - Tobias Hipp, für die Blutreiter - Karl Dilger, den Partnerschaftsausschuss - Carola Deide und Bernd Däumling, die Seniorengruppe - Josef Brinz und die DLRG - Stefan Müller. Für die Kirchen begrüße ich in Verbundenheit Herr Pfarrer Jeeson, Hans Halder - Kirchengemeinderat und Emma Scharnach als Kirchengemeinderätin für Pfarrerin Barbara Koch. Mit einem herzlichen Applaus begrüßen und danken wir fürs Kommen und miteinander wirken: Herrn Peter Hagg, Leiter des Kommunalamts beim Landratsamt Ravensburg, Herrn Oliver Gleich, Filialdirektor der Kreissparkasse Altshausen, Herrn Stefan Dangel, Kommunalberater der Energieversorgung Baden Württemberg, Herrn Uwe Stürmer, Vizepräsident des Polizeipräsidiums Konstanz, Herrn Nicolas Riether, Leiter des Polizeireviers Weingarten, und Herrn Christoph Klawitter, Journalist und zeichnend für die "Schwäbische".

Vielen Dank allen, die Verständnis für kommunalpolitische Entscheidungen aufbrachten, die im Interesse des Gemeinwohls zu treffen waren. Ein Wort des Dankes darf ich ebenso den Verantwortlichen der Schulen, Kinderhaus, Rathausverwaltung, Bauhof und Reinigungscrew aussprechen. Sie sitzen hier, schaffen mit – und morgen schaffen wir genauso gern wieder zusammen weiter. Hierfür, von mir, einen anerkennenden Applaus.

Nicht zuletzt möchte ich einen großen Dank dem Gemeinderat aussprechen für das vertrauensvolle Arbeiten und Zusammenwirken zum Wohle unserer gesamten Bevölkerung, dabei schließe ich die Herren Abgeordneten mit ein.

Repräsentativ für den Gemeinderat danke ich den geschätzten Herren Bürgermeister-Stellvertreter Robert Germann und Richard Wetzel, und gefühlt als schon fast Dauergast, jedenfalls immer sehr gern gesehener Gast, der ebenso geschätzte Bundestagsabgeordnete Benjamin Strasser, der – natürlich - auch heute zugegen ist.

Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren, liebe Bürgerinnen und lieber Bürger, verehrte Gäste, wir freuen uns bereits auf ein erfolgreiches 2019 – gemeinsam mit Ihnen!

Prosit Neujahr, prosit 2019!


Blutspender
Ehrung der Blutspender durch Bürgermeister Roland Haug
 
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